XXXL - NACHLESE:

VERLORENER KAMPF AUF

VERMINTEM TERRAIN ...

 

Wir erinnern uns: Es war ein ganz normaler Montag Anfang Februar, als 99 Arbeiterinnen und Arbeiter bei XXXL-Mannheim vorm Werkstor die Entlassungspapiere in die Hand gedrückt bekamen. Ohne Vorankündigung. Unter den Gekündigten waren auch zahlreiche aktive Betriebsräte. Das war der eigentliche Hintergrund der Aktion.

„Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat schon verloren” heißt es im Lied KEINE WAHL - die entlassenen Beschäftigten und die engagierten Betriebsratsmitglieder haben zusammen- und dagegengehalten aber den Kampf gegen die trickreichen Machenschaften der Geschäftsleitung verloren. Trotz der großen Empörung und Unterstützung aus der Region, trotz der massiven Solidarität aus Gewerkschaften und Betrieben. Das rechtliche Geschäftskonstrukt von XXXL, das der Geschäftsleitung diese Art Handhabe erst ermöglichte, wird im Herbst auf einem Kongress zum Thema Betriebsrats-Mobbing analysiert werden müssen ...

Der Tribut den XXXL für ihren Triumph zahlen musste ist eine hohe Abfindung und die Tatsache, dass viele Leute aus der Region auch in Zukunft einen großen Bogen um das Möbelhaus mit dem Stuhl machen werden.

Da helfen auch keine aufwändigen Werbekampagnen. Die täglichen XXXL-Werbeprospekte fliegen ungelesen in den Papierkorb. Andere schicken sie sogar durchgestrichen an die Geschäftsleitung zurück. Kommentar: Annahme verweigert wegen Menschen verachtender Praktiken bei XXXL!

 

Impressionen vom >> Solidaritätsfest gegen die XXXL-Entlassungen / März 2016

 

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So berichtete der Südwestrundfunk (SWR) über das Ergebnis der Verhandlungen:

„ Die Trennung von hundert Mitarbeitern kommt den Möbelhändler XXXL teuer zu stehen. Der Konzern will gut vier Millionen Euro bereitstellen, um freigestellten Beschäftigten unter anderem Gehalt und Abfindungen zu zahlen. In sozialen Härtefällen wolle man auch Extraleistungen zahlen, teilte XXXL am Mittwoch in Mannheim mit. Die Mittel sind für 73 Beschäftigte, der Rest der freigestellten Mitarbeiter kam in anderen Abteilungen unter.

Anständiger Sozialplan
Arbeitnehmervertreter sprachen von einer guten Lösung. Es sei bedauerlich, dass die Stellen der 73 Kollegen nicht gerettet werden konnten, sagte Betriebsrat Thomas Becker. "Aber sie erhalten zumindest einen angemessenen Ausgleich für den Verlust des Arbeitsplatzes, der aus Sicht des Unternehmens notwendig ist." Auch die Gewerkschaft ver.di sprach von "einem anständigen Sozialplan". Ein Firmensprecher räumte derweil ein, das Thema Freistellungen sei nicht gut gelaufen. Man sei sich bewusst, "dass wir das heute rückblickend anders lösen würden."

Mitarbeiter vor verschlossener Tür
Die plötzliche Auflösung der Sachbearbeitungs-Abteilungen in Mannheim und Wiesbaden hatte für Unruhe gesorgt, Mitarbeiter fühlten sich brüskiert. 99 Mitarbeiter standen Ende Februar morgens ohne Vorankündigung vor verschlossenen Türen. Als Grund nannte XXXL schlechte Leistungen der Abteilung. Das hatte dem Konzern Negativ-Schlagzeilen beschert und in der Öffentlichkeit für Empörung gesorgt. ”

 

>> Eine umfassende Presseschau zu den Ereignissen findet sich hier >> WEBSITE VON VER.DI-RHEIN-NECKAR

 

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